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Strafrechtliche Tatbestände

Ende Juni 1995 erschütterte eine Meldung aus Ostasien die Welt: In Seoul war ein Kaufhaus eingestürzt und hatte mehrere 100 Menschen unter sich begraben. Die südkoreanischen Strafverfolgungsbehörden hatten auch sehr schnell Verantwortliche verhaften lassen. Nach dpa sahen Kenner der südkoreanischen Bauszene eine Ursache für die mangelnde Bauqualität in den Ausschreibungsverfahren und der Korruption. Die Firmen versuchten, das billigste Angebot zu unterbreiten und kalkulierten daher auf Kosten von Sicherheit und Qualität. Zudem mussten sie Schmiergelder zahlen.
Nicht jede Korruption hat Tote zur Folge. Das Beispiel aus Seoul ist hier ein besonders tragisches, aber sicher kein alltägliches. Besonders in Europa erwartet man, dass Todesfälle nicht üblich sind. Erschreckend war ein Bericht im Spiegel Nr. 8/1997 mit dem Titel „Provision für das Netzwerk“. Im Zusammenhang mit einem bei einem großen Automobilwerk ausgeschiedenen Chefeinkäufer wurde von illegalen Handlungen berichtet. Ein Manager eines Tochterunternehmers soll nach dem Bericht möglicherweise Korruptionsfällen auf der Spur gewesen sein. Er verlor sein Leben bei einem Autounfall, dessen Hergang zu Spekulationen Anlass gab.

Seiten 15 - 48

Zitierfähig mit Smartlink: https://www.oeffentlichesdienstrechtdigital.de/978-3-503-14439-6_5152

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